Als Kind hat vermutlich jeder seinen persönlichen Superhelden. Ob Superman, der durch die Lüfte fliegend Menschen rettet, Luke Skywalker, der gegen die Macht des Bösen kämpft, oder Pippi Langstrumpf, die die Welt macht, wie sie ihr gefällt. Egal, ob diese Figur nun Superkräfte hat, ihre Fertigkeiten mühevoll antrainiert oder unglaublich stark und selbstbewusst ist – sie alle wirken als Vorbilder, weil wir sie mit Mut verbinden. Sie setzen sich für eine gute Sache ein und trotzen dabei allen möglichen Gefahren.
Doch mutig im klassischen Sinne ist eigentlich keiner von ihnen. Denn zum Mutigsein gehört auch, sich vor etwas zu fürchten und diese Angst zu überwinden. Weder Superman noch Luke oder Pipi hat man je im stillen Kämmerlein darüber grübeln sehen, ob sie das schaffen, was sie sich vornehmen. Ganz anders geht es uns Normalsterblichen. Kennen wir doch wahrscheinlich alle seit unserer Kindheit das mulmige Gefühl in der Magengegend, wenn wir etwas Unbekanntes wagen sollen: der erste Sprung vom Dreimeterbrett, das erste Vorsingen im Musikunterricht, einem Freund beizustehen, der gehänselt wird. Wir haben Angst, uns zu verletzen, zu scheitern, ausgelacht zu werden oder uns unbeliebt zu machen. Und manchmal hindert diese Angst uns daran, Neues auszuprobieren, Abenteuer zu erleben, Träume zu verwirklichen.
Natürlich sind Ängste berechtigte Gefühle. Ohne sie werden wir leichtsinnig, sie warnen uns vor möglicher Gefahr. Das hat nichts mit Mut zu tun. Aber ein großer Prozentsatz unserer „modernen Ängste“ ist schlichtweg überflüssig. Denn anders als vor 10 000 Jahren sehen wir uns keinem Säbelzahntiger gegenüber, sondern vielleicht einer Gruppe von Menschen, wenn wir einen Vortrag halten müssen, unserem Schwarm, dem wir unsere Liebe gestehen wollen, oder einem fremden Land, das wir bisher noch nicht bereist haben. Nichts davon gefährdet per se unser Leben und unsere Gesundheit. Dennoch malt sich unser Verstand die wildesten Szenarien aus, was alles schiefgehen kann. Und um diese Erlebnisse zu vermeiden, verharren wir gerne dort, wo wir uns auskennen und einschätzen können, was passiert: in der sogenannten Komfortzone.
Experten sind sich einig: So unterschiedlich eine Komfortzone aussehen kann – so lohnend kann es sein, über seinen Schatten zu springen, um sie zu verlassen. Deshalb erfahren Sie auf den folgenden Seiten, was Mut bedeuten kann, wie wir ihn erlernen können und so letztendlich vielleicht doch ein Stück weit unseren Helden aus der Kindheit nacheifern. Denn das Wort „Courage“ leitet sich vom lateinischen Wort „cor“ ab, welches „Herz“ bedeutet. Mutig leben bedeutet daher vom Herzen her zu leben. Probieren Sie’s mit uns aus!