Es scheint wie verhext: Egal was wir sagen oder tun, der Partner versteht einen einfach nicht! Dabei vergessen wir manchmal, dass Kommunikation keine Einbahnstraße ist – sondern beide ihren Teil dazu beitragen, wie das Gespräch verläuft. Auch nonverbale Signale spielen eine Rolle, denn an dem Sprichwort „Taten sagen mehr als Worte“ ist durchaus etwas dran. Wenn wir Dinge verschweigen oder unehrlich sind, kann das die Beziehung ebenso belasten. Hinzu kommt: Was der eine mit einer bestimmten Absicht sagt, kann bei dem anderen ganz anders ankommen. Wer sich eine bessere Kommunikation in der Partnerschaft wünscht, sollte sich erst einmal selbst mit ein paar wichtigen Fragen auseinandersetzen.
Kennen Sie Ihre Bedürfnisse?
Wenn Sie sich von Ihrem Partner nicht gesehen fühlen, sollten Sie sich ehrlich fragen: Sehen Sie sich und Ihre Bedürfnisse denn selbst? Nur wer seine Bedürfnisse und Wünsche kennt, kann für deren Erfüllung sorgen – denn in erster Linie ist jeder selbst dafür zuständig. Natürlich sollten wir bestimmte Wünsche und Bedürfnisse äußern, damit der andere sie kennt. Formulieren Sie am besten möglichst klar, was Sie sich wünschen, damit das Gegenüber darauf eingehen kann. Wichtig: Stellen Sie keine Forderungen, sondern sehen Sie es eher als eine Einladung.
Gute Kommunikation bedeutet, dass sich jeder abgeholt, gesehen und verstanden fühlt. Keiner sollte für seine Wünsche und Bedürfnisse verurteilt werden, in der Beziehung ist jeder gleichberechtigt. Prallen auf den ersten Blick unvereinbare Bedürfnisse aufeinander, nehmen Sie sich Zeit, den anderen zu verstehen. Vielleicht lassen sich Bedenken und Ängste behutsam aus der Welt schaffen und neue Kompromisse finden. Oder Sie kommen sogar gemeinsam auf Lösungen, an die vorher noch keiner gedacht hat. Ein häufiges Problem sind unerfüllte Erwartungen – manchmal sogar welche, die der Partner gar nicht kennt. „Wenn er mich wirklich lieben würde, würde er doch …“ – solche und ähnliche Gedankengänge sind weit verbreitet, aber auch ebenso kontraproduktiv. Wir sollten in erster Linie ehrlich mit uns selbst sein, welche Erwartungen wir an den anderen haben und dann ehrlich überlegen, ob er diese überhaupt erfüllen kann. Häufig ist Selbstliebe eine wichtige Stellschraube: Denn die Liebe des Partners kann nie ersetzen, was wir uns selbst an Liebe und Aufmerksamkeit schenken sollten.