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Akne bei Erwachsenen

Mögliche Ursachen und geeignete Behandlungsmethoden von Spätakne

Akne bei Erwachsenen

Von der sogenannten Spätakne sind vor allem Frauen betroffen. Hautärztin Laurianne Huver erläutert mögliche Ursachen und zeigt geeignete Behandlungsmethoden für die Akne tarda auf.

Die Akne tarda betrifft meist Frauen nach dem 25. Lebensjahr. Entweder hat sich die Akne seit der Pubertät nicht zurückgebildet (persistierender Typ) oder hat erst nach dem 25. Lebensjahr begonnen (Spätbeginn Typ).

Was sind die Ursachen für die Akne tarda?

1. HORMONE
Ein gemeinsamer Nenner für die Spätakne lässt sich bis heute aus den Forschungsergebnissen nicht ableiten. Als gesichert gilt, dass die Akne tarda mit hormonellen Schwankungen zu tun hat. Somit liegt die Verbindung zur Pille oder zu anderen hormonellen Therapien nahe. Nicht selten ist es im Jugendalter so, dass die Pille zu Beginn gegen Pickel verschrieben wurde. Setzt man diese nun im Erwachsenenalter ab (z. B. wegen Kinderwunsch), bringt es den Körper erneut in ein hormonelles Ungleichgewicht (oft erst Monate später) und die Akne bricht aus. Auch eine verstärkte Ausschüttung von Stress- oder Schwangerschafts-Hormonen kann die Akne tarda triggern. Andere endokrinologische Erkrankungen (hormonell bedingte Erkrankungen) wie zum Beispiel das PCO-Syndrom (polyzystisches Ovarialsyndrom) können Ursache sein.

2. GENETISCHE VERANLAGUNG UND FALSCHE ERNÄHRUNG
Als weitere Ursachen werden genetische Veranlagung oder nahrungsbedingte Faktoren als Auslöser von Akne bei Erwachsenen diskutiert. Besonders Nahrungsmittel mit einem hohen glykämischen Index (z.B. Produkte mit hohem Weissmehlanteil, Pasta) werden als potenzielle Mitverursacher genannt. Auslöser für eine erhöhte Talgproduktion kann ein hoher Blutzuckerspiegel sein, so dass Akne-Patienten Lebensmittel mit einem niedrigen Index vorziehen sollten. Auch Milchprodukte sollten nur in Maßen verzehrt werden, da Milchproteine entzündungsfördernd sein können.

3. DIE FALSCHE HAUTPFLEGE
Die am einfachsten zu behebende Ursache einer Akne tarda sind äußere Einflüsse, wie eine falsche Hautpflege. Besonders Produkte mit einem hohen Öl- oder Fettanteil sollten gemieden werden. Auch können die falschen Inhaltsstoffe wie u. a. Vaseline und Lanolin die Unreinheiten der Haut auslösen. Da die Haut der Patienten ohnehin aus dem Gleichgewicht geraten ist, wirken sich die falschen Produkte oft zusätzlich negativ aus und eine Verstopfung der Talgdrüsen ist vorprogrammiert.

Woher weiß ich, ob ich an Akne tarda leide?

Bei der Pubertätsakne treten Mitesser und Pusteln betont im Stirn- und Nasenbereich auf (T-Zone). Bei der Akne tarda dagegen bilden sich die störenden Hautveränderungen betont im Kinn-, Kinnlinien- und Halsbereich (sog. U-Zone). Der Talgüberschuss zeigt sich oft in entzündlichen und schmerzhaften Knoten und Pusteln. Mitesser treten bei der Akne des Erwachsenen eher in den Hintergrund. Ganz typisch bei Frauen mit Akne tarda ist, dass sie mit einer Verschlimmerung vor und während der Periode einhergeht.

Was kann ich tun?

Bei Spätakne handelt es sich genauso um eine Hautkrankheit wie bei der Pubertätsakne. Deshalb sind eine ärztliche Vorstellung und eine auf die Haut abgestimmte Behandlung zu empfehlen. Eins ist sicher: Die erfolgreiche Akne-Therapie ist meist mit viel Geduld und gutem Mitmachen von Seiten des Patienten verbunden. Aus den oben genannten möglichen Ursachen gehen auch automatisch die wichtigsten Grundlagen möglicher Behandlungsansätze hervor. Eine Vorstellung bei einem Spezialisten ist immer zu empfehlen. Eine gute Anamnese kann zunächst die ersten Fehler in der Ernährung und Pflege herausfiltern. Die Ernährungs- und Pflegeumstellung ist oft schwierig und lässt die Patienten bereits an ihre Grenzen stoßen. Der behandelnde Arzt kann hier mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Die hormonelle Situation der Patientin sollte immer Teil der Befunderhebung sein (Absetzen der Pille, zurückliegende Schwangerschaft, PCO-Syndrom, Hyperandrogenämie, Insulinresistenz). So kann eine effektive Behandlung der Spätakne gezielt und individuell angesetzt werden.

Basis ist die richtige Hautpflege mit einem milden, nicht „komedogenen“ Reinigungsprodukt. Diese Produkte weisen meistens eine leichtere Grundlage auf oder enthalten weniger Öle, um das Auftreten von störenden Mitessern (Komedonen) zu verhindern. Der Dermatologe kann individuell je nach Ausgangssituation verschiedene Therapieansätze wählen: eine Lokaltherapie, eine antientzündliche Systemtherapie oder in schweren Fällen eine Systemtherapie mit Vitamin-A-Säure.
Unterstützend ist eine medizinische Pflegebehandlung zu empfehlen, die den Heilungsprozess der Haut unterstützt. Je nach Hautzustand kann man mit Bestrahlung von Licht oder einem Laser arbeiten. Auch ein medizinisches Peeling kann Entzündungen verringern und den Heilungsprozess unterstützen.

LAURIANNE HUVER ist niedergelassene Hautärztin in Dillingen/Saar. Sie hat in Aachen Humanmedizin studiert und war anschließend in der dortigen Universitätsklinik tätig. Mehr Informationen finden Sie auf Laurianne Huvers Homepage www.huver-dermatologie.de

Dieser Beitrag ist im Rahmen der Gesundheitskooperation zwischen der Kassenärztlichen Vereinigung Saarland und Globus entstanden. Zu jedem 15. des Monats finden Sie in unserem ­mio-Online-Magazin einen aktuellen Beitrag rund ums Thema Gesundheit.

Weitere Gesundheitsinformationen finden Sie direkt bei der Kassenärztlichen Vereinigung:

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