Was versteht man unter Cybermobbing?
Das Wort Mobbing stammt von dem Englischen to mob, was belästigen oder anpöbeln bedeutet. Unter Mobbing versteht man ganz allgemein ungerechtfertigte, aggressive Handlungen einer oder mehrerer Personen gegenüber einer anderen mit dem Ziel, diese zu verletzen oder zu bedrohen. Findet dies mithilfe digitaler Medien statt, so spricht man von Cybermobbing. Soziale Medien wie Facebook oder Instant-Messaging-Dienste, wie zum Beispiel Snapchat, bieten hier entsprechende Plattformen.
Es gibt zahlreiche Varianten des Cybermobbing: cyber harassment (Belästigung), cyber hacking (Datenmissbrauch), cyber stalking, sexting (Versenden von Nachrichten mit eindeutigen Angeboten). Eine große Rolle spielt auch revenge pornography, das ist das Weiterleiten von Nacktfotos und Videos, die jemand vertraulich erhalten hat. Hiervon sind vor allem Mädchen betroffen und werden nicht selten mit solchen Fotos oder Videos erpresst.
Beim Mobbing spielen fünf Personengruppen eine wichtige Rolle: Angreifer (bullies), Angegriffene (victims), Angegriffene, die zu Angreifern werden (bully-victims), Unterstützer (bystander) und die schweigende Mehrheit.
Mobbing und Cybermobbing weisen typische Charakteristiken auf. So besteht immer ein Kräfteungleichgewicht, das Opfer ist alleine und sieht sich einer Zahl von Angreifern gegenüber. Die Angriffe erfolgen mindestens einmal pro Woche und das über viele Wochen und Monate, eine Konfliktlösung aus eigener Kraft ist nicht möglich. Besonders perfide ist die feige Anonymität und die Erreichbarkeit eines größeren Publikums beim Cybermobbing. Dies führt zum Gefühl der Ohnmacht und Hilflosigkeit. Die zunehmende Abhängigkeit Jugendlicher von sozialen Medien verschärft das Problem Cybermobbing. Dennoch ist Mobbing als solches in Deutschland keine strafbare Handlung, anders als in Österreich, Schweden, Frankreich und Spanien.
