So funktioniert das mit den Schilddrüsenhormonen
Die wichtigsten Schilddrüsenhormone sind das Thyroxin (T4) und das Trijodthyronin (T3). Die gesunde Schilddrüse produziert pro Tag ca. 75 – 100 µg T4 und ca. 10 µg T3. Das eigentlich wirksame Hormon ist das T3, welches auch in verschiedenen Organen bedarfsgerecht aus T4 hergestellt werden kann. Gesteuert wird die Produktion der Schilddrüsenhormone durch die Hirnanhangsdrüse (Hypophyse), die durch die Ausschüttung des Hormons TSH (= Thyreoidea stimulierendes Hormon) die Arbeit der Schilddrüse lenkt. Die Bestimmung dieses „Steuerhormons“ gibt Aufschluss über den Funktionszustand des Organs.
Wenn die Balance nicht mehr stimmt
Verschiedene Erkrankungen der Schilddrüse, aber auch die anderer Organe und Medikamente können die Funktionslage der Schilddrüse verändern.
Die Unterfunktion (Hypothyreose) ist gekennzeichnet durch eine gesteigerte Müdigkeit und Lustlosigkeit, Gewichtszunahme, Verstopfung und Kälteempfindlichkeit.
Bei der Überfunktion (Hyperthyreose) erleben die Betroffenen eine gesteigerte Unruhe und Nervosität. Sie schwitzen verstärkt, schlafen schlecht, nehmen an Gewicht ab und haben Herzrasen und Durchfall. Bei älteren Menschen treten die genannten Symptome oft schleichend und weniger ausgeprägt auf, deshalb werden Schilddrüsenfunktionsstörungen bei ihnen später oder gar nicht erkannt.
Bei Auftreten der genannten Symptome kann man durch eine Bestimmung der Schilddrüsenhormone im Blut rasch herausfinden, ob eine Funktionsstörung des Organs vorliegt. Zu beachten ist, dass auch bei Gesunden in bestimmten Situationen (z. B. bei einem Infekt oder einer Diät) von der Norm abweichende Schilddrüsenwerte auftreten können und daher nicht immer eine behandlungsbedürftige Schilddrüsenerkrankung vorliegt. Bevor therapeutische Konsequenzen gezogen werden, sollte eventuell zunächst eine Kontrolle der Laborwerte abgewartet werden. Bei der Behandlung mit Schilddrüsenhormonen sollte eine Überdosierung insbesondere bei älteren Menschen vermieden werden. Diese kann zu Herzrhythmusstörungen führen und einen beschleunigten Knochenabbau (Osteoporose) begünstigen.