Kopfschmerzen sind ein sehr häufiges Symptom und (fast) jeder kennt sie. Innerhalb eines Jahres haben 67 Prozent der Frauen und 52 Prozent der Männer in Deutschland Kopfschmerzen. An Migräne leiden circa 10 Prozent der Bevölkerung, wovon 2 Millionen wiederkehrende Attacken haben. Aus Studien weiß man, dass schon 52 Prozent der deutschen Schüler Spannungskopfschmerzen kennen und etwa 12 Prozent sogar eine Migräne.
Bei häufigen und wiederkehrenden Kopfschmerzen sollte ein Arzt konsultiert werden, da es sich dann möglicherweise um ein eigenständiges Problem handelt. So gibt es zum Beispiel Erkrankungen, bei denen der Kopfschmerz selbst das Problem darstellt, sogenannte primäre Kopfschmerzen wie beispielsweise Migräne. Oder die Kopfschmerzen sind Symptom einer anderen Erkrankung, zum Beispiel bei Bluthochdruck. Expertenangaben zufolge gibt es mehr als 200 verschiedene primäre Kopfschmerzarten. Somit ist es oft sinnvoll einen Spezialisten zu Rate zu ziehen, da eine exakte Diagnosestellung für die Therapie entscheidend sein kann.
Neben persönlichen Beschwerden und Problemen entstehen durch Kopfschmerzen auch erhebliche Kosten – etwa 2,7 Milliarden Euro pro Jahr zum Beispiel durch Arbeitsausfälle.
Was passiert im Gehirn bei einer Kopfschmerzattacke?
Überraschenderweise ist das Gehirn selbst völlig schmerzfrei. Nur die Hirnhäute und die darin verlaufenden Gefäße können Schmerzen vermitteln und Schmerzempfindungen auslösen. Dies geschieht durch einen Hirnnerv, den sogenannten Nervus trigeminus. Der genaue Ort der Auslöser und die Mechanismen, die dahinter stecken, sind bis heute bei vielen Kopfschmerzarten nicht exakt geklärt. Vorwiegend bei der Migräne gibt es allerdings größere Fortschritte, was zur Entwicklung neuer Medikamente führte und auch noch führen wird.

Häufige Kopfschmerzarten
Spannungskopfschmerz
Der häufigste Kopfschmerz ist der Spannungskopfschmerz. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Der Schmerzcharakter ist dumpf drückend, wie ein Band um den Kopf oder als ob Sie einen zu engen Helm auf dem Kopf tragen. Häufig wird dieser Kopfschmerz durch Stresssituationen ausgelöst.
Wenn der Spannungskopfschmerz sehr oft auftritt, kann er chronisch werden. Man vermutet als Ursache eine Störung der zentralen Schmerzverarbeitung. In dieser Situation greifen viele Patienten immer wieder zu Schmerzmitteln, oft in hoher Dosierung. Anfänglich helfen diese Medikamente, bei dauerhaftem Gebrauch können sie jedoch zu einem sogenannten Schmerzmittel-Kopfschmerz führen. Nach Schätzungen sind davon etwa 1 Prozent der Patienten in Deutschland betroffen. Meist gehen die Beschwerden mit chronisch drückenden Kopfschmerzen einher, welche von morgens bis abends vorhanden sind. Schmerzmittel-Kopfschmerz kann auftreten, wenn Patienten öfter als 10 bis 15 Tage im Monat über einen Zeitraum von mehr als 3 Monaten Schmerzmittel einnehmen.
Um einen solchen Kopfschmerz zu vermeiden, stehen heute als Alternative zu den bekannten Schmerzmitteln innovative Medikamente zur Verfügung, welche die zentrale Schmerzverarbeitung beeinflussen. Fragen Sie dazu am besten Ihren Arzt.
Migräne
Zu den sehr verbreiteten Kopfschmerzen zählt zweifellos auch die Migräne. 7 bis 8 Prozent der Männer und 13 Prozent der Frauen in Deutschland leiden regelmäßig darunter. Der Beginn der Erkrankung liegt oft zwischen dem zehnten und zwanzigsten Lebensjahr. Dabei treten attackenweise Kopfschmerzen auf, häufig einseitig. Der Schmerzcharakter ist oft pulsierend, pochend. Meist steigert sich der Kopfschmerz bis hin zur Übelkeit mit Erbrechen. Die Dauer reicht von Stunden bis zu einigen Tagen und ist verbunden mit einem starken Krankheitsgefühl. Es besteht oft Licht- und Geräuschempfindlichkeit. Verstärkung der Schmerzen durch körperliche Anstrengung oder Bücken ist möglich. In einem solchen Zustand ist man weder arbeits- noch alltagsfähig.
Nicht selten kommt es zu zusätzlichen Phänomenen, welche man Aura nennt. Diese gehen der eigentlichen Kopfschmerzattacke voraus. Am häufigsten sind Sehstörungen mit Einschränkungen des Gesichtsfeldes in Form von Blitzen oder Flimmern vor den Augen. Weitere Symptome können Missempfindungen in Armen und Gesicht oder auch Sprachstörungen sein. Oft dauern diese Auren 20 bis 30 Minuten.