Wie geht’s weiter, wenn ich eine Psychotherapie benötige?
Eine Psychotherapie muss bei gesetzlich Versicherten bei der zuständigen Krankenkasse beantragt werden. Privatversicherte sollten die individuellen Vertragsbedingungen mit ihrer Privatkasse vorher im Einzelnen klären. Vor Beginn einer Psychotherapie finden Probegespräche, sogenannte probatorische Sitzungen, statt. Hierbei prüfen Patient/in und Therapeut/in, ob die „Chemie“ zwischen ihnen stimmt und eine vertrauensvolle Beziehung aufgebaut werden kann. Dies ist für einen Therapieerfolg ganz wichtig. Therapieziele, Behandlungsplan und voraussichtliche Therapiedauer werden gemeinsam besprochen und festgelegt. Entscheiden sich Patient/in und Therapeut/in für eine Psychotherapie, stellt der/die Patient/in bei seiner oder ihrer Krankenkasse einen Antrag auf Übernahme der Kosten.
Aber das dauert doch – und wenn es tatsächlich sehr dringend ist?
Kommt Ihr/e Psychotherapeut/in in der Sprechstunde mit Ihnen zu der Auffassung, dass eine Psychotherapie dringend begonnen werden muss, um zum Beispiel einen stationären Krankenhausaufenthalt zu vermeiden, kann eine sofortige Akutbehandlung eingeleitet werden. In diesen Fällen beginnt die Psychotherapie direkt nach der psychotherapeutischen Sprechstunde. Eine Akutbehandlung dient der Krisenintervention und kann – falls erforderlich – in eine Kurzzeit- oder Langzeitpsychotherapie überführt werden.
Wer übernimmt die Kosten für eine Psychotherapie?
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für eine Psychotherapie, wenn diese zur Behandlung einer psychischen Erkrankung notwendig ist. Ambulante Psychotherapie ist eine zuzahlungsfreie Leistung. Eine Überweisung ist nicht erforderlich, die Vorlage der elektronischen Gesundheitskarte ist ausreichend. Bei Privatversicherten hängt die Übernahme der Kosten von den jeweiligen Vertragsbedingungen ab und sollte vor Behandlungsbeginn geklärt werden.
Wieder unbelastet leben
Psychische Probleme können das Erleben, das Verhalten sowie das geistige und körperliche Wohlbefinden stark beeinträchtigen und mit Leid, Angst, Verunsicherung und Einschränkungen der Lebensqualität einhergehen. Erfreulicherweise lassen sich psychische Erkrankungen heutzutage genauso gut zu behandeln wie körperliche Krankheiten.Zögern Sie also nicht, über seelische Nöte zu sprechen oder sich professionelle Hilfe zu suchen.
“Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.“
(Aristoteles)
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine gute Zeit!
Ihre
Susanne Münnich-Hessel