Durch den Klimawandel steigt seit einigen Jahren die sommerliche Durchschnittstemperatur, und die Zahl der Hitzetage nimmt in unseren Breiten zu. Oft bringen auch die Nächte keine richtige Abkühlung mehr; kühlende Niederschläge bleiben aus. Gerade in den Städten oder dichtbesiedelten Gebieten heizt sich die Luft auf den Asphalt- und Betonflächen stark auf, insbesondere wenn Grünflächen oder Belüftungsschneisen fehlen.
In südlichen Ländern sind sowohl die Bauweise als auch die Lebensweise der Menschen an hohe Temperaturen angepasst. Die Straßen sind oft schmal und schattig, Bürgersteige unter Arkaden ermöglichen den Fußgängern das Passieren im Schatten. Wohnungen und öffentliche Räume sind weniger nach Süden ausgerichtet; Klimaanlagen sind weiter verbreitet als bei uns. Mittags gibt es eine längere Siesta; das Leben spielt sich oft erst in den kühleren Abendstunden ab. Zudem tragen die Menschen lange weite Kleidung, die vor Sonne schützt und die Verdunstung des Schweißes begünstigt. Die Menschen in diesen Regionen sind an höhere Temperaturen und längere Hitzeperioden gewöhnt, aber auch sie haben Probleme bei extremer Hitze.

In südlichen Ländern ist die Bauweise an hohe Temperaturen angepasst; Wohnungen sind weniger nach Süden ausgerichtet.
Was bedeuten steigende Temperaturen für unseren Körper?
Unser Körper hat eine „Betriebstemperatur“ von ca. 37 °C, die er recht genau einhält. Diese Temperatur ist erforderlich für die optimale Funktion des Stoffwechsels und der Muskeltätigkeit. Bei Abkühlung reduziert unser Körper den Wärmeabfluss durch Verengung der Blutgefäße in der Haut und Konzentration der Durchblutung auf die lebenswichtigen Organe Herz, Nieren und Gehirn. Bei Infektionen erzeugt der Körper selbst Wärme, um Krankheitserreger zu bekämpfen, die meist hitzeempfindlich sind. Ein Temperaturanstieg bis auf maximal 41,5 °C ist für unseren Körper noch tolerabel; eine darüberhinausgehende Temperaturerhöhung ist lebensbedrohlich bzw. nicht mehr mit dem Leben vereinbar, da dann körpereigene Eiweiße zerstört werden.
Die Temperaturregulation erfolgt im Gehirn im sogenannten Hypothalamus oder Zwischenhirn. Das eigentliche Thermostat unseres Körpers sitzt allerdings im Stammhirn. Von dort werden entsprechende Meldungen an das Zwischenhirn abgegeben. Das Zwischenhirn aktiviert dann je nach Erfordernis thermoregulatorische Prozesse. Um überschüssige Wärme abzuleiten, weitet der Körper die Blutgefäße und die Durchblutung der Haut nimmt zu, erkennbar an der Rötung und Erwärmung der Haut. Ein wichtiger Faktor zur Temperaturregulation ist das Schwitzen.