Etwa 20 Prozent der Menschen in Deutschland kennen den sauren Geschmack morgens beim Aufwachen oder nach einem üppigem beziehungsweise fettem Essen, ein Brennen hinter dem Brustbein. Die Symptomatik ist vermutlich so alt wie die Menschheit. Das Wort „Sodbrennen“ kommt vom mittelhochdeutschen Wort „Sud“ – scharfes Gebräu – und beschreibt die brennende Empfindung.
So entsteht Sodbrennen
Sodbrennen entsteht, wenn Magensäure in die Speiseröhre gelangt. In kleinen Mengen und während weniger Minuten des Tages ist dieser Säurerückfluss normal und kommt bei jedem Menschen vor. Werden jedoch Menge (sogenannter Volumenreflux) oder Dauer des „normalen“ Rückflusses überschritten, spricht man von einer Refluxkrankheit (Reflux ist das lateinische Wort für Rückfluss).
Häufig findet sich als Ursache eine Erweiterung der Durchtrittsstelle der Speiseröhre durch das Zwerchfell. Dies kann durch eine massive Druckerhöhung im Bauchraum entstehen, für die es viele Ursachen geben kann, zum Beispiel körperliche Anstrengung nach üppigem Essen. Eine genetische Veranlagung gibt es übrigens nicht.

Symptome
Die typischen Symptome des Sodbrennens sind – wie oben beschrieben – meist so eindeutig, dass sie bereits von den Patienten selbst richtig zugeordnet werden. Es bestehen allerdings starke Unterschiede in der Ausprägung der Beschwerden. Nicht selten treten auch atypische Beschwerden auf, wie beispielsweise (nächtlicher) Husten, rasche Ermüdung der Stimme, wiederkehrende Halsschmerzen am Morgen, Schmerzen im Brustkorb (nicht nur hinter dem Brustbein, sondern auch zwischen den Schulterblättern) oder auch diffuse, schwer lokalisierbare Schmerzen.
Die genaue Diagnose
Die Diagnosestellung erfolgt aus medizinischer Sicht einerseits anhand der Schilderung der Symptome durch den Patienten, andererseits durch eine Magenspiegelung, auch bekannt als Gastroskopie. Die Gastroskopie – eine zu Unrecht von vielen Menschen mit großer Angst besetzte Untersuchung – nimmt in der Diagnostik der Refluxkrankheit eine Schlüsselposition ein. Die Angst und die Vorbehalte entstammen einer Zeit, als diese Untersuchung noch ohne begleitende Sedierung („Schlafspritze“) durchgeführt wurde. Heute ist die Untersuchung sehr komfortabel und sicher durchführbar: Der Patient verschläft die Behandlung, wobei es sich tatsächlich um einen Schlaf und nicht um eine Narkose handelt.