„Das Geheimnis des Vorwärtskommens besteht darin, den ersten Schritt zu tun.“
Mark Twain (1845 – 1910)
Ich wohne ungefähr drei Kilometer von meiner Arbeitsstätte entfernt. Gar nicht so weit also, verglichen mit allen Arbeitnehmern, die ihren Morgen und Abend in Staus oder überfüllten Zügen verbringen. Und trotzdem fahre ich meist Straßenbahn. Selten schwinge ich mich morgens auf mein Fahrrad und schon erst recht nicht laufe ich die rund 5.000 Schritte zur Arbeit. Dabei würde die zusätzliche Bewegung zwischen Bürostuhl und Sofa auch mal guttun, denn: Wer im Büro arbeitet, legt täglich nur ca. 1.500 bis 3.000 Schritte zurück. Also weit weniger als das von einigen Experten empfohlene Tagessoll von 10.000 Schritten und noch viel weiter von dem entfernt, wofür unsere Gene ausgelegt sind. Als Jäger und Sammler der Steinzeit legten wir täglich bis zu 40 Kilometer zurück – das ist (fast) ein Marathon. Ich hingegen sitze auf dem Weg nach Hause in der Bahn und frage mich, warum die Trasse nicht direkt vor meiner Wohnung verläuft, damit ich mir die 230 Meter Fußweg sparen kann. Aber jammern gilt nicht, ich wage nun den Selbstversuch: Um zu testen, ob mindestens sechs Kilometer Fußmarsch am Tag umsetzbar sind, mache ich zehn Tage lang täglich 10.000 Schritte, bei Wind und Wetter. Meine kleinen Entdeckungsreisen offenbaren mir so einiges – genauer gesagt zehn Dinge:
