Überall begegnen uns Strickanleitungen, Bullet Journals und Möbel Marke Eigenbau. Wer einma darauf achtet, entdeckt Selbstgemachtes en masse: Handyhüllen, Einkaufstaschen, Schals, Deko, Schmuck und allerlei Leckeres aus der eigenen Küche. An vielen Orten gibt es Märkte und Messen mit Angeboten für Bastler. Es scheint, als sei ein regelrechtes DIY-Fieber ausgebrochen. Wir basteln, malen und hämmern, was das Zeug hält. Dabei geht es weniger ums Ergebnis als vielmehr ums Erlebnis: Nicht das perfekte Endprodukt steht im Vordergrund, sondern das Ausprobieren und die persönliche Note. Egal, ob am Ende alles millimetergenau sitzt oder ob es minimale Abweichungen gibt – die fertigen Projekte zeigen: Hier hat sich jemand Zeit genommen, sich intensiv mit einer Sache auseinandergesetzt und mit Hingabe gewerkelt. Bestes Beispiel aus meinem Bekanntenkreis: Eine Freundin plant in diesen Wochen ihre Geburtstagsfeier. Auf ihrem Küchentisch stapelten sich beim letzten Besuch farbige Blätter, Goldstifte und bunte Umschläge. Jede einzelne Einladung schrieb sie von Hand und übertrug, nach einem Art-déco-Alphabet, mühsam einen Buchstaben nach dem anderen. Es kostete meine Freundin mehrere Nachmittage, ihre Hand schmerzte vom Schreiben. Trotzdem gab sie nicht auf. Nun gibt es eine Reihe von Online-Druckereien, die für wenig Geld ihre Dienste anbieten. Für meine Freundin wäre es ein Leichtes gewesen, die Karten einfach nach ihren Vorstellungen anfertigen zu lassen. Auf meine Frage, warum sie das nicht getan habe, erklärte sie: „Es macht mir Spaß. Es muss nicht perfekt aussehen, sondern soll einfach meins sein.“
So wie meiner Freundin geht es vielen. Woher kommt diese Begeisterung für das Selbermachen – wenn es doch viel leichter und manchmal sogar billiger wäre, auf professionell angefertigte Produkte zurückzugreifen? Wir haben uns auf die Suche nach Antworten gemacht und natürlich auch gleich ein paar Anregungen gesammelt. Auf den nächsten Seiten lesen Sie mehr!