Wir leben über unsere Verhältnisse. Das ist keine überspitzte Floskel, sondern Fakt. Der unbedarfte Umgang mit den erschöpflichen Ressourcen unserer Erde wird in allen Bereichen unseres Lebens deutlich. Das mag einerseits der unnötige Konsum und die damit einhergehende Wegwerfgesellschaft sein, deren Tonnen von Müll unseren Planeten verschmutzen. Andererseits aber auch das Schmelzen der Polarkappen durch übermäßige CO₂-Produktion oder die Rodung von Wäldern für die Massentierhaltung. Unendliches Wachstum mit endlichen Ressourcen kann auf Dauer nicht funktionieren. Damit sich das Klima in den kommenden Jahrzehnten um höchstens zwei Grad erwärmt und die drohende Katastrophe eventuell noch
verhindert werden kann, darf jeder Mensch maximal 2,7 Tonnen CO₂ im Jahr verursachen – in der Realität sind es allein in Deutschland rund 9 Tonnen pro Kopf.
Diese drastischen Zahlen sind im Grunde nichts Neues und auch an Bewusstsein mangelt es nicht. Jeder fünfte Deutsche zählt Umwelt- und Klimaschutz zu den wichtigsten Herausforderungen, denen das Land gegenübersteht, so eine aktuelle Umfrage des Bundesumweltamts. Es wird zunehmend deutlich, dass das Thema enorm im Fokus steht: Das Interesse der Verbraucher an nachhaltigen Produkten wächst, Industrie und Handel sehen immer mehr von umweltschädlichen Verpackungen ab. Nachhaltigkeit ist weitaus mehr als ein hipper Lifestyle. Sie ist lebensnotwendig – für Menschen, Tiere und Umwelt.
Wir müssen etwas tun – aber was und wie?
Eines vorweg: Dieses Dossier soll weder beschönigen noch schwarzmalen. Es soll nicht demotivieren, fordern oder verurteilen, sondern inspirieren, ermutigen und nachdenklich machen. Gestatten Sie uns an dieser Stelle eine ehrliche Botschaft: Man kann nicht alles richtig machen. Wer sich das zum Ziel setzt, kann eigentlich nur scheitern! Sinnvoller ist es, sich auf bestimmte Bereiche zu konzentrieren und seine Energie zu bündeln. Jeder kann selbst entscheiden, worauf er Wert legen möchte und in welchen Bereichen es leichter fällt, sich zu engagieren. Und das bitte ohne schlechtes Gewissen – weil man ja noch mehr machen könnte –, sondern mit dem guten Gefühl, etwas anzupacken. Denn eigentlich ist es doch ganz simpel: Je mehr Menschen mitmachen, desto mehr bewegt sich. Also Schluss mit negativen Gedanken wie: „Allein kann ich sowieso nichts ändern.“ Wir sind nicht allein, im Gegenteil! Wir sind sieben Milliarden Menschen. Es wird Zeit, dieser Wahrheit ins Auge zu sehen und die Chance dahinter zu nutzen: Wir sind viele – und wir können viel verändern.