23qm Stil
Ricarda Nieswandt von „23qm Stil“ bloggt über Wohnen und Reisen. Die Mutter von drei Kindern hat ihre Leidenschaft fürs Einrichten und Bloggen mit dem Kauf und Umbau eines alten Hauses von 1918 am Stadtrand von Köln entdeckt.

Was war das größte Projekt an eurem Haus?
Ricarda: Wir haben wahnsinnig viel an dem Haus gemacht – Wände gestrichen, Tapeten abgerissen, Dielen freigelegt, neue Heizkörper installiert. Die größte und mir liebste Veränderung ist aber unser Erdgeschoss-Anbau: Eine Art Wintergarten, sodass man aus der Küche direkt in den Garten gehen kann. Das war immer mein Traum. Und dieses Projekt wirklich eine Herausforderung! Denn ein altes Haus umzubauen, bringt wohl immer unvorhersehbare Probleme mit sich. Und durch den Umbau mussten wir quasi drei Monate im Keller wohnen. Das war noch schlimmer, als ich es mir auf einem Rohbau vorstelle.
Aber es hat sich gelohnt…
Auf jeden Fall! Die Küche ist mein Lieblingsraum und der Hauptaufenthaltsort für die Familie.
Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
Skandinavisch, minimalistisch. Ich mag es ordentlich, sonst kann ich nicht arbeiten. Jedes Teil muss seinen Platz haben. Deshalb ist es auch manchmal besser, sich für geschlossene Schränke zu entscheiden. In unserem Bad haben wir zum Beispiel eine große Schublade, wo jeder seine Sachen verstauen kann. Besser geht’s nicht. Aber trotzdem liebe ich ebenso Accessoires, mit denen man Akzente setzen kann. Vor allem, wenn man dabei Neues mit Altem kombiniert. Wir haben viele Vintage-Sachen geerbt, die man schön in Szene setzen kann. Der für uns wertvollste Gegenstand ist ein alter Vitrinenschrank, der im Esszimmer steht.

Auch im Zimmer ihrer Jungs geht es minimalistisch her. Bloggerin Ricarda liebt es neue Teile mit Vintage-Erbstücken zu kombinieren.
Bei einer fünfköpfigen Familie fliegt ja gefühlt immer etwas rum. Trotzdem wirkt es bei euch immer aufgeräumt. Wie wichtig ist dir die Praktikabilität deiner Einrichtung?
Es ist mir total wichtig, dass die Dinge nicht nur schön, sondern auch funktional sind. Bei den Küchenfliesen hatte ich zum Beispiel über alte Steinzeugfliesen nachgedacht. Die sind zwar wunderschön, aber wenn meine Jungs vom Fußballplatz kommen, einfach nicht die richtige Wahl. Ähnlich ist das bei einer ebenerdigen Dusche mit Glaskabine. Bei dem kalkhaltigen Wasser, das wir haben, müsste man die ständig putzen.
Überkommt dich oft das Gefühl, dass du etwas im Haus verändern willst?
Manchmal habe ich so Phasen, da will ich am liebsten alles rausschmeißen und neu machen. Das ist aber einfach nicht nachhaltig. Deshalb diszipliniere ich mich, um nicht immer mehr und mehr Dinge anzuhäufen, sondern mir wirklich genau zu überlegen, ob ich ein bestimmtes Teil wirklich brauche. Außerdem hilft es auch, nur kleine Dinge zu verändern: Die Kissen neu zu beziehen, eine Lampe oder die Pflanzen auf der Fensterbank anders zu arrangieren oder auch ein Regal umzuräumen, kann sehr befriedigend sein. Wenn es zu vollgestopft ist oder die Farben nicht gut zusammenpassen, einfach die Bücher anders sortieren oder umdrehen und mit ein paar Accessoires auflockern. Das kann einem Raum schnell ein anderes Wohngefühl geben.
Was sind aktuelle Einrichtungstrends?
Naturtöne sind nach wie vor sehr trendy. Erdige Farben, Möbel und Accessoires aus Holz, Rattan, Bambus und Kork. Kombiniert mit einem Metalltisch kann das super wirken. Bei mir im Haus kommen schwarz oder grelle Farben eigentlich nicht vor, aber das kann auch gut aussehen, wenn man einen Ton aufgreift und dadurch Akzente setzt.

Das String Regalsystem aus Metall kombiniert Ricarda gekonnt mit erdigen Accesoires aus Kork, Rattan & Co – das strahlt Ruhe aus, ist zeitlos und nach wie vor trendy.