Dieser Text ist für dich – ja genau, für dich. Hast du dich schon mal gefragt, warum du schlecht mit Stress umgehen kannst? Warum der Alltag so an deinen Kräften zehrt? Warum anderen das Leben so viel leichter fällt? Warum es anderen besser gelingt, mit Stress und Problemen umzugehen? Warum andere die schönen Dinge des Lebens scheinbar viel mehr genießen können als du? Vielleicht glaubst du, dass die anderen einfach stärker, belastbarer, schöner, klüger und glücklicher sind als du? Stopp! So sollte niemand über dich sprechen – auch du selbst nicht. Vielleicht ist die Wahrheit einfach: Der Alltag zehrt zu sehr an deinen Kräften, weil es einfach zu viel ist. Oder weil du dir durch zu hohe Ansprüche zu viel abverlangst.
Wie spreche ich eigentlich mit mir?
Wenn du öfter sehr hart und schlecht mit dir selbst sprichst, ist dein innerer Kritiker besonders ausgeprägt. Diese negative innere Stimme ist ein häufiges Indiz für einen geringen Selbstwert und zu wenig Selbstliebe. Manchmal verrät schon der Blick in den Spiegel, wie es um die Selbstliebe steht: Wer vor allem seinen vermeintlichen Makeln Aufmerksamkeit schenkt, wird immer unzufriedener mit sich. Das gilt gleichermaßen auch für das Innenleben: Statt einem in herausfordernden Zeiten beizustehen und den Druck rauszunehmen, wird die innere Stimme zum strengen Aufseher, der einem das Leben noch schwerer macht. Denn Tadel, Druck und Klagen werden immer dazu führen, dass es dir schlechter geht. Sie verhindern, dass du Abstand zu einer Situation gewinnst, um einen neuen Blickwinkel einzunehmen. Wer hingegen nachsichtig mit sich umgeht und den Fokus auf Stärken richtet, der stärkt sich selbst.

Warum kann ich nicht einfach glücklich sein?
Die meisten von uns verspüren den Wunsch, glücklich zu sein, und haben gleichzeitig keine Ahnung, was sie eigentlich wirklich glücklich macht. Viele leben ihr Leben, wie es von ihnen erwartet wird, haben gewisse eigene Ansprüche und suchen das Glück im Außen: ein schickes Auto, ein guter Job, ein toller Partner, ein spannendes Hobby, eine aufregende Reise, Anerkennung von anderen. Allzu oft erliegen wir dem Trugschluss, dass wir erst gewisse Ziele erreichen müssen, um glücklich zu sein. Doch wir müssen uns klar machen: Materieller Besitz und ein Leben, in dem man augenscheinlich „alles“ hat, macht uns noch lange nicht zu einem glücklichen Menschen.
Schwerwiegende Krankheiten wie Sucht und Depression haben viele Ursachen, doch meist eine Gemeinsamkeit: mangelnde Selbstliebe. Denn der Schlüssel zum Glücklichsein liegt darin, sich selbst zu lieben. Sich zu akzeptieren mit allen Facetten, mit Schwächen und Stärken. Das bedeutet nicht, dass man Fehler und Schwächen gutheißt und rechtfertigt, sondern dass man sie annimmt. Sich Fehler zu verzeihen und aus ihnen zu lernen, statt sie sich immer wieder vorzuhalten. Sich zu trösten, statt sich zu tadeln. Chancen für sich zu erkennen, wo Krisen entstehen. Sich für sein Wesen und seine Taten anzuerkennen und sich zu sagen: Du bist gut genug. Du gibst das Beste, das dir gerade möglich ist.