Faszien – ein Maßanzug für den Körper
Faszien umfassen das gesamte Bindegewebe, Kapseln, Bänder, Sehnen und flächige Bindegewebsschichten. In einer Mischung aus Kollagen-, elastischen und Bindegewebsfasern, sowie Fett-, Bindegewebs- und einzelnen Muskelzellen bilden die Faszien teils röhrenförmige, teils flächenhafte Gebilde. So entstehen dehnbare, teilelastische und zum Teil aktiv arbeitende Hüllen und Faszienflächen – vergleichbar mit einem individuell angefertigten Maßanzug. Faszien bilden die Führungsstrukturen, innerhalb derer sich Muskeln und Muskelgruppen ausbreiten. Auch die Organe werden von Faszien überzogen beziehungsweise benutzen Faszien zur Verankerung. Faszien unterstützen die Arbeit der Muskeln und inneren Organe, indem sie das reibungsarme Aneinandergleiten gewährleisten. Dabei ist auch von Bedeutung, dass der Rückfluss der Gewebsflüssigkeit – der sogenannten Lymphe – teilweise entlang der Faszien erfolgt. Außerdem wirken Faszien als Barriere gegenüber Infekten.
Faszien – nicht nur formgebend, sondern auch funktionell
Neben ihrer Funktion für den aktiven und passiven Bewegungsapparat erfüllen Faszien auch eine sehr wichtige Funktion für unser Gefäßsystem. Arterien, Venen und Lymphgefäße sind quasi an die aktive quergestreifte Muskulatur gefesselt. Dadurch bewirken die Pulswellen der Arterien und die Kontraktionen der Muskulatur den wichtigen Rückfluss von Blut und Gewebsflüssigkeit zum Herzen.