Nach wie vor hält sich die Meinung, dass ein Mensch schön und fit ist, wenn seine Haut gebräunt ist. Umfragen zufolge halten es rund ein Drittel der Deutschen für erstrebenswert, braun gebrannt aus dem Urlaub zurückzukehren. Gebräunte Haut mag als schick gelten, ein Zeichen für Gesundheit ist sie jedoch nicht unbedingt.
Der dunkle Teint ist eine Schutzfunktion des Körpers – es wird mehr Pigment in die Haut eingelagert, um die schädliche Wirkung der Sonnenstrahlen abzuschwächen. Denn: Übermäßige Sonnenbestrahlung kann die Erbinformationen der Hautzellen schädigen und zu Hautkrebs führen. Nicht nur in Australien oder Neuseeland, sondern auch in Europa.

Ist Hautkrebs in Deutschland ein Problem?
In den letzten Jahren ist die Zahl der Hautkrebserkrankungen in Deutschland deutlich gestiegen. Jedes Jahr erkranken über 250 000 Menschen an Hautkrebs. Die genauen Erkrankungszahlen verdanken wir dem Krebsregister, in dem alle Tumorerkrankungen erfasst werden. Auch in unserer Praxis bemerken wir, dass immer mehr Menschen an diesen Tumoren erkranken. Wir sehen täglich neue Patienten mit schwarzem und weißem Hautkrebs.
Welche Arten von Hautkrebs gibt es?
Der schwarze Hautkrebs – das maligne Melanom – ist einer der gefährlichsten Tumore überhaupt. Ursache ist eine Entartung der Pigmentzellen der Haut. Die Erkrankung tritt am häufigsten ab dem 20. Lebensjahr auf. Auch sehr dünne und kleine Melanome führen häufig zu Tochtergeschwülsten (Metastasen) und können deshalb tödlich sein.
Wesentlich häufiger ist der weiße Hautkrebs. Es gibt zwei Formen: Der Basalzell-Krebs (Basaliom) geht von tieferen Oberhautzellen aus; der Plattenepithel-Krebs (Spinaliom) entsteht durch eine Entartung von oberflächlichen Deckzellen der Haut.
Der weiße Hautkrebs tritt am häufigsten an den sogenannten Sonnenterrassen auf – das sind jene Körperstellen, die besonders intensiv der Sonne ausgesetzt sind, zum Beispiel Nase, Ohren, Unterlippen, Nacken oder Hände. Der Krebs braucht Jahrzehnte, bis er sich entwickelt. Menschen zwischen dem 60. und 70. Lebensjahr erkranken daher am häufigsten. Auf der Hautoberfläche zeigt sich diese Krebsart oft als schorfiges Gebilde, das an eine schlecht heilende Wunde erinnert. Auch schuppige oder krustige Erhebungen auf der Hautoberfläche, die sich wie Sandpapier anfühlen, sollte man ernst nehmen. Sie können Vorstufen einer Krebserkrankung sein.