Bei einer Durchblutungsstörung des zentralen Nervensystems (Gehirn und Rückenmark) kommt es zu neurologischen Ausfällen, das heißt zu Fehlfunktionen der Sinnesorgane oder des Gleichgewichtssinns, von Kraft und Empfindung. Da Schlaganfälle des zentralen Nervensystems wegen der speziellen Blutgefäßversorgung zu 98 Prozent das Gehirn betreffen, ist im Weiteren nur von Gehirnschlaganfällen die Rede. Andere Ausdrücke für Schlaganfall sind: Stroke (engl.), Gehirnschlag, Hirnschlag, Apoplexie, zerebraler Insult, apoplektischer Insult, Apoplexia cerebri.
Was ist ein Schlaganfall, was ist eine TIA?
Bei einem Schlaganfall fällt sozusagen „schlagartig“ in bestimmten Teilen des Gehirns oder des Rückenmarks der „Strom“ aus. Sind die dadurch hervorgerufenen Fehlfunktionen zeitlich begrenzt, d. h. unter 24 Stunden, spricht man von einer vorübergehenden Durchblutungsstörung (TIA = Transitorisch Ischämische Attacke), darüber hinaus von einem Schlaganfall. Die Ursache hierfür ist eine Unterbrechung der Gehirn-Durchblutung. Das kann einerseits eine Verstopfung der Blutgefäße (ischämischer Schlaganfall) sein, andererseits aber auch eine Blutung aus einem geplatzten Gefäß heraus ins Gehirngewebe (hämorrhagischer Schlaganfall). Beide Störungen verursachen eine Schädigung des Nervengewebes durch Sauerstoff- und Nährstoffmangel. Dauert diese Unterbrechung nur wenige Stunden an, kann sich bei erfolgreicher Therapie das Gewebe wieder vollständig erholen und seine Funktion wieder aufnehmen, sodass beim Patienten keine Störungen zurückbleiben. Wird die kritische Grenze von sechs Stunden überschritten, kommt es zu unwiederbringlichem Verlust von Nervengewebe mit dem Ergebnis unterschiedlich starker, bleibender Folgeschäden und Behinderungen, die durch intensive Übungen in der Zeit danach zum Teil wieder gemildert, aber nicht vollständig ausgeglichen werden können.

Bei einem Schlaganfall fällt schlagartig in bestimmten Teilen des Gehirns oder des Rückenmarks der „Strom“ aus. Mögliche Anzeichen können Kopfschmerzen, Schwindel oder plötzliche Sprachprobleme sein.
Da beide Schlaganfallsformen gegensätzlich behandelt werden, muss vor der Therapie eine Bildgebung, vorzugsweise eine craniale Computertomographie (CCT) durchgeführt werden. Das Ergebnis ist für die Therapie entscheidend und wird teilweise schon in speziellen Rettungsfahrzeugen durchgeführt („Stroke Mobil“).
Wie entsteht ein Schlaganfall?
Der Grund für diese Durchblutungsstörung ist bei der Gehirnblutung ein geplatztes Blutgefäß oder eine Spontanblutung bei gestörter Blutgerinnung (z. B. auch bei Einnahme von blutgerinnungshemmenden Medikamenten) und bei der Gefäßverstopfung entweder eine Embolie, ein Gefäßkrampf, ein Verschluss durch eingerissene Innenwände („Dissektion“) oder eine gefäßverschließende Arteriosklerose der gehirnversorgenden Arterien. Diese wiederum entsteht durch Bluthochdruck, Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus und erhöhtes Blutfett (Triglyceride und Cholesterin), Rauchen und andere Formen des ungesunden Lebens, massives Übergewicht, selten auch durch vererbbare Faktoren.