Das Wichtigste gleich zu Anfang: Bekommen wir als Ärzte die Frage gestellt, ob eine vegane Ernährung in der Schwangerschaft sinnvoll ist, so können wir diese sehr simpel mit „nein“ beantworten. Eine Schwangerschaft ist im Normalfall nicht die Zeit für Einschränkungsdiäten, sie ist aber auch nicht die Zeit, in der man plötzlich für zwei essen muss; wichtig ist vielmehr die Zusammensetzung der Nahrungsmittel.
Wie viel sollten Schwangere essen?
Der tägliche Energiebedarf ist vom Alter, von der Körpergröße und vom Umfang der körperlichen Belastung abhängig. Zur Orientierung: Für die Mehrzahl der normalgewichtigen Schwangeren gilt, dass sie bis zum Ende des dritten Monats täglich rund 2300–2400 Kilokalorien zu sich nehmen sollten.
So sollte der Speiseplan aussehen
Insgesamt sollte die Nahrung etwa zu 15 Prozent aus Eiweiß (Fleisch, Hülsenfrüchte, Milchprodukte), zu 30–35 Prozent aus Fett (möglichst pflanzlich) und zu 50 Prozent aus Kohlenhydraten (Brot, Müsli, Nudeln, Reis, Kartoffeln) bestehen.
Neben der richtigen Zusammensetzung der Nahrung, was Kohlenhydrate, Eiweiß und Fett anbelangt, ist es für Schwangere ebenso wichtig, auf den Gehalt an Mineralien und Vitaminen (Mikronährstoffen) zu achten. Denn eine unzureichende Versorgung mit bestimmten Mikronährstoffen erhöht das Risiko, Fehlgeburten oder Frühgeburten zu erleiden sowie Kinder mit geringem Geburtsgewicht, aber auch mit Anomalien oder anderen Gesundheitsstörungen zu gebären.