Als mein Freund mich neulich fragte, ob wir eine vegetarische Wurstalternative kaufen wollen, habe ich nicht schlecht gestaunt. Der Mann, der sonst immer nach Schnitzel und Steak ruft, war neugierig, wie der täuschend ähnlich aussehende „Wurst“-Aufschnitt wohl schmeckt. Wer mich kennt, weiß: Als echter Foodie wollte ich natürlich auch probieren!
Das Thema „Fleisch“ oder „Fleischverzicht“ ist in meiner Familie absolut umstritten. Ich bin keine Vegetarierin und könnte, ehrlich gesagt, nie auf die Rouladen meiner Mutter oder ein leckeres Mettbrötchen verzichten. Trotzdem finde ich es interessant und sinnvoll, mich mit Alternativen zu beschäftigen, um meine Ernährung etwas vielseitiger zu gestalten. So gibt es bei meinem Freund und mir oft vegetarische Bratlinge statt Frikadellen oder eine Linsen-Bolognese anstelle der klassischen Version. Diese Gerichte wollen Fleisch nicht imitieren und sollen es auch nicht ersetzen – sie sind einfach eine Bereicherung unseres Speiseplans, weil wir nicht jeden Tag Fleisch essen möchten.
Meine Familie sieht das etwas anders. Als wir neulich zum Frühstück bei meinen Eltern eingeladen waren, haben wir den besagten vegetarischen Aufschnitt mitgebracht. Meine Mutter sagte sofort, dass sie so was auf keinen Fall essen würde, weil das „alles nur Chemie“ sei. Als ich ihr dann nahelegte, doch einfach mal die Zutaten anzuschauen und zu probieren, stellte sie schnell fest, dass das Produkt eigentlich nur aus natürlichen Zutaten bestand und fast wie ein normaler Aufschnitt schmeckte. Verblüffend, oder? Oftmals sind es nur die Gewürze, die wir mit bestimmten Lebensmitteln oder Rezepten verbinden. Vielleicht habt ihr euch für das neue Jahr auch vorgenommen, euren Speiseplan etwas bunter zu gestalten. Dann schaut doch mal, welche eurer Lieblingsgerichte ihr auch als vegetarische Variante zubereiten könnt. Ein wenig mehr Gemüse kann nie schaden! Probiert auch gern meine Blumenkohlbratlinge mit Kichererbsen und dazu Rosenkohlsalat – wir finden sie wunderbar deftig und lecker.
Blumenkohlbratlinge mit Kichererbsen und winterlichem Rosenkohlsalat
Zubereitung
Blumenkohl vom Strunk befreien und in kleine Röschen unterteilen. Einen Topf mit Salzwasser zum Kochen bringen und den Blumenkohl für ca. 8–10 min blanchieren. Wenn ihr TK-Blumenkohl verwendet, verlängert sich die Kochzeit auf etwa 10–15 min.
Blumenkohl abgießen und zusammen mit den Kichererbsen mit Hilfe eines Kartoffelstampfers zerkleinern. Alternativ könnt ihr dafür auch einen Food-Prozessor verwenden.
Zwiebel pellen, fein hacken und unterheben. Gewürze, Salz, Pfeffer, Eier und die Hälfte des Paniermehls ebenfalls unterrühren. Das restliche Paniermehl in eine flache Schale geben.
Mit leicht feuchten Händen aus der Masse 6–8 Bratlinge mit einer Dicke von etwa 1,5 cm formen. Die Bratlinge von beiden Seiten im Paniermehl wenden.
Rosenkohl von unschönen Blättern befreien und mit einer Mandoline (Hobel) fein hobeln. Trockenen Strunk entfernen. Schalotte pellen und in dünne Halbmonde schneiden.
Birne vierteln, entkernen und ebenfalls hobeln. Restliche Zutaten zu einem Dressing vermischen und alles in einer Schüssel vermengen. Für den Dip alle Zutaten vermischen.
Öl in einer Pfanne erhitzen und Blumenkohlbratlinge von beiden Seiten goldbraun anbraten. Dabei immer wieder etwas Öl hinzugeben, wenn neue Bratlinge in die Pfanne kommen. Bratlinge auf einem Küchenkrepp abtropfen lassen und zusammen mit dem Salat und dem Dip servieren.
Ich bin Ina, Architektin und Foodbloggerin aus Leidenschaft
Bei Globus einzukaufen, ist für mich Familientradition und kulinarische Entdeckungstour zugleich. Darum freue ich mich sehr, euch jeden Monat mit meiner Foodkolumne und einem exklusiven Rezept auf mio-online zu verwöhnen!