Ich habe die letzten vier Wochen in Indien verbracht, für meine Yogalehrerausbildung, gemeinsam mit einem Haufen „Yogis“ aus der ganzen Welt. In vier Wochen wächst man als Gruppe zusammen, wenn man täglich gemeinsam die Sonne grüßt und im Tuktuk durch den Dschungel prescht. Die Gesprächsverlaufskurve legte beachtliche Höhen und Tiefen zurück: Vom oberflächlichen Smalltalk ging es in Sekunden ins tiefste Persönliche und wieder zurück zu Fragen wie: „Wie feiert man eigentlich Ostern in Hongkong?“ Die Antwort ist leider wenig spektakulär: Man isst Schokoeier und die werden nicht einmal versteckt. Überhaupt scheint das Thema Ostern für wenig Aufregung zu sorgen. Ich höre vom Ostereier-Suchen in Serbien, von Schokoeier-Nestern in Frankreich und vom Familienlunch in England. Doch so richtig Stimmung scheint nirgends aufzukommen – sodass ich mich frage, ob bloß ich aus einer Familie komme, die Ostern mehr würdigt als mit ein paar Schokoeiern?
Meine Mutter sät schon Wochen vor Ostern Hafer, der zu einem üppigen Nest wächst, in dem Rührkuchen (in Hasenform!) Platz finden, neben eigens gefärbten Ostereiern. Am Morgen des Ostersonntags wird Schokolade im Garten versteckt und für jeden gibt es sogar ein kleines Geschenk. Ich mag es, Anlässe ausgiebig zu feiern. Wenn ich selbst mal Kinder habe, möchte ich die Tradition meiner Mama fortführen, inklusive Hafernest und Rührkuchen-Hasen!
Der Eierlikör-Amaretto-Kuchen ist eine schöne Idee für alle, die zum Osterbrunch einladen. Denn: Er ist in zehn Minuten zubereitet und schmeckt wunderbar saftig. Für die Zubereitung wird Butter mit Zucker, Eiern und Mehl verrührt; Eierlikör und Amaretto sorgen für den leichten Schwips. Nach dem Backen hüllt sich der Gugelhupf noch in eine knackige Schokoglasur – und ist schwuppdiwupp bereit für den großen Auftritt. Ich wünsche euch ein frohes Osterfest!
Eure Lea Lüdemann