Letztes Jahr war es auch bei mir so weit: Die erste Hochzeitseinladung flatterte in mein Postfach. Bis dato war ich tatsächlich noch auf keiner „außerfamiliären“ Hochzeit eingeladen – immerhin durfte ich erleben, wie meine Mutter zum zweiten mal Ja gesagt hat.
2017 war also das Jahr von Karin und Marco, die Hochzeit fand in der Toskana statt und es sollte ein „DIY-Fest“ werden: Essen, Möbel, Musik – alles wurde von den Gastgebern und Gästen selbst zusammengebaut, gerührt und kreiert. Was sollte mein Beitrag zur Feier werden? Na klar, die Hochzeitstorte! Ich wollte, dass die Torte – zumindest von innen – so bunt und unkonventionell würde wie die Feier auch. Meine Idee, einen Schokokuchen mit einem Kaffee-Walnuss- und einem Zitronen-Holunderblüten-Kuchen aufeinander zu stapeln und alles in eine schneeweiße Mascarpone-Creme zu hüllen, fand das Paar auf Anhieb toll.
Was es für ein Kuchen werden würde, war also schnell klar – fehlte nur noch die Frage nach dem Wie. Denn ich konnte den dreistöckigen Kuchen ja schlecht im Handgepäck nach Pisa einfliegen! Also landeten Springformen, mein Handmixer, eine Spritztülle und Dekoblumen im Koffer. Wer braucht schon Schuhe und Klamotten?! Die Torten bei 37 Grad aufeinanderzustapeln, ohne dass mir die einzelnen Kuchen wegrutschten wie Schlitten auf einem Schneehang, stellte sich quasi als unmöglich heraus – ich saß letztlich im Kühlschrank, um dort meine Torten (drei nämlich, damit alle ein Stück abbekamen) zu verzieren.
Ihr merkt: Bitte keine falsche Ehrfurcht vor dem Backen einer Hochzeitstorte, denn schlimmer geht immer. Wenn man bedenkt, dass mein Rezept für euch ja „nur“ zwei unterschiedliche Kuchen beinhaltet, die aufeinandergesetzt werden, wird das Projekt Hochzeitstorte gleich viel nahbarer. Und beeindruckend sieht der fertige Kuchen allemal aus!
Eure Lea Lüdemann