Was ist Craft Beer? Im eigentlichen Wortsinn bedeutet „Craft“ Handwerk. Craft Beer wird in kleinen Mengen hergestellt und bildet den Kontrast zur industriellen Massenware. Kleine, experimentierfreudige Brauereien und kreative, leidenschaftliche Bierliebhaber brauen es aus hochwertigen und wertvollen Rohstoffen, erfinden dabei alte Rezepturen neu oder wenden alternative Brautechniken an. So manche „Gypsy Brewer“ suchen sich kleine, geeignete Brauereien, die ihre Idee für ein Bier umsetzen und es abfüllen.
Einige Hersteller spezialisieren sich auf neue Brautechniken, andere setzen auf Altbewährtes und längst Vergessenes wie die Kalthopfung oder Flaschengärung. Bekannte Sorten sind zum Beispiel Pale Ale, IPA (India Pale Ale), Stout, Porter und Lambik. Sie haben ihren Ursprung im angelsächsischen Raum und werden heute von einigen Brauern neu interpretiert. Dabei stehen Craft Beer und deutsches Reinheitsgebot auch nicht zwangsläufig im Widerspruch.
Woran erkennt man Craft Beer im Regal?
Craft Beer ist oft in besondere Flaschen abgefüllt oder mit individuell designten Etiketten versehen. Deutsche Bierspezialitäten wie Zwickel, Pils, Kellerbier, Helles, Weizen und Kölsch werden in der Regel nicht als Craft Beer geführt, obwohl auch sie oft nach alter handwerklicher Tradition hergestellt werden. Nutzen die Brauereien allerdings spezielle Verfahren oder Rohstoffe, kann auch ein Weizen als Craft Beer kategorisiert werden. Letztendlich liegt es im Auge des Betrachters, ob es sich um eine Bierspezialität oder um Craft Beer handelt. Individualität und Handwerk haben auf jeden Fall Konjunktur.